Freitag, 10.02.2023, 19:30 Uhr (Einlass ab 19:15 Uhr)
Lesung aus dem Roman „Der eiserne Grashüpfer“ von Salim Barakat (*1951)
Musik: Ahmad Said
Ort: Begegnungszentrum Meerwiese
Salim Barakat wurde 1951 in Qamischli, im Nordosten Syriens, geboren.
In den siebziger Jahren publizierte er seine ersten Gedichtbände, die ihn schon damals als eigenständigen, innovativen und wortgewaltigen Autor in der arabischen Literatur auszeichneten. Seitdem vergingen etwa 50 Jahre seiner sehr produktiven schriftstellerischen Tätigkeit, in denen er zahlreiche Gedichtsammlungen und Prosawerke in arabischer Sprache veröffentlichte. Seit 1999 lebt Salim Barakat in Schweden.
Sein im Jahre 1980 erschienener Roman „Der eiserne Grashüpfer“ sowie die Fortsetzung „Die Spiele der jungen Hähne“ aus dem Jahre 1982 werden zu seinen autobiographischen Werken über seine Kindheit und Jugendzeit gezählt.
Im Roman „Der eiserne Grashüpfer“ erzählt Salim Barakat die Geschichte der Kindheit in einer syrischen Stadt nahe der türkischen Grenze aus der Sicht eines Kollektivs von kurdischen Kindern. In verschiedenen, assoziativ aneinandergereihten Bildern spiegeln sich historische Ereignisse der späten 50er und frühen 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, gesellschaftliche Veränderungen, Anstieg von Gewalt und Unterdrückung wider. Diese Kaskade der Gewalt und Verbote erreicht auch die Lebensrealität der Kinder.
„Du warst ein Kind ohne Kindheit. Der Anfang war eng.“ Poetische Bilder des alltäglichen Lebens wechseln sich ab mit Beschreibungen der Brutalität, Wut und Zerstörung. Trotz teilweise unglaublich erscheinenden Episoden dieser Kindheit, weht über das Werk auch eine sanfte Stimme des Autors, die in besonderer Weise und ohne große Erklärungen,
auch die Unschuld dieser Kinder und ihre Verspieltheit zu skizzieren versucht.
Fatma Murad liest die ausgewählten Passagen aus dem Roman „Der eiserne Grashüpfer“ in arabischer Sprache. Der Schauspieler und Sprecher Carsten Bender wird die Texte in deutscher Sprache vortragen.