
Viele Dinge, die die Demokratie, Kultur und somit die Vielfalt bedrohen und 2024 noch unsagbar erschienen, sind inzwischen in der Alltagssprache und in Wahlprogrammen angekommen. Um so wichtiger, mit dem Blick, den Mitteln und den Möglichkeiten der Kultur, genau draufzuschauen.
Montag, 17.02.2025, 19.00 Uhr
(Einlass 18.50 Uhr)
Dauer ca. 90 Minuten
(60 Min. Lesung | 30 Min. direkte Nachbesprechung mit den Schauspielenden und Expert:innen (angefragt)) | keine Pause
Gelegenheit zum Austausch: Vor dem Stück inkl. Verpflegungsangebot gegen Spende (ab 18.00 Uhr) und im Anschluss des Stücks gibt es ebenfalls die Gelegenheit für einen lockeren Austausch im Franziskus-Haus gegenüber der Kirche. Für die Verpflegung ist gesorgt. Spenden erwünscht.
In Zusammenarbeit mit dem Ensemble des „Der kleinen Bühnenboden“ aus Münster findet die szenische Lesung der Correctiv-Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ in der Pfarrkirche St. Norbert in Münster/Coerde statt.
Veranstalter: Kulturinititative Coerde e.V. | Kirchengemeinde St. Franziskus
In Kooperation mit dem Bündnis Coerde ist bunt und dem Theater Der Kleine Bühnenboden

„Der Wehret-den-Anfängen-Moment ist verstrichen. Die deutschlandweiten Proteste von Hunderttausenden beweisen, dass die oft zu stille bunte Gesellschaft wach ist. Der mit demokratischen Mitteln geführte Widerstand gegen Rechts ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
Als Theater werden wir immer aktiver Part gegen die Pläne der Rechten sein. Jetzt ist es an der Politik aktiv zu werden. Keine Beschwichtigungen der Nazis mehr, sondern aktives Handeln gegen sie, ist gefragt“, so die Intendanten Konrad Haller und Toto Hölters vom „Der kleine Bühnenboden“ Anfang 2024.
Leider ist das damals Gesagte 2025 aktueller denn je. Um so wichtiger also, vor der Haustür anzufangen, Vielfalt und Demokratie zu schützen. Z. B. mit Mitteln der Kultur. Coerde ist ein Ort mit Menschen, die Vielfalt in allen Facetten leben. Diese unaufgeregte Vielfalt ist unser größter Reichtum im Stadtteil. Sie ist die Grundlage für neue Ideen, für Innovation und für ein lebendiges Miteinander, bei allem, was auch in Coerde manchmal schwierig ist und nicht funktioniert.
Aber Vielfalt und Demokratie zu leben ist nicht selbstverständlich. Sie ist viel Arbeit und sie braucht unsere aktive (Mit-)Gestaltung, unsere Offenheit und unseren Respekt vor allen Menschen und das Wissen darüber, wo das Glück aller angegriffen wird – durch Ausgrenzungs- und Gleichschaltungsidee weniger.
Um Vielfalt lebendig in seiner schönsten Form wirken lassen zu können, leben wir zum Glück (noch) in einem Land, wo die Demokratie und eben auch die Kunstfreiheit als Fundamente gut geschützt uns immer wieder die Möglichkeiten geben, uns mit allen Facetten des gemeinsamen Zusammenlebens auseinanderzusetzen und am Ende frei zu wählen, was die Zukunft für uns alle bringen soll. In einer Demokratie haben wir alle die Möglichkeit, unsere Stimme zu erheben, unsere Meinung zu äußern und an den Entscheidungen mitzuwirken, die unser Zusammenleben prägen.
Kultur ist da der Klebstoff, der uns zusammenhält. Kultur verbindet uns über Grenzen hinweg, über Generationen hinweg. In unserem Stadtteil, in unseren Vereinen und in unseren kulturellen Einrichtungen oder einfach bei einer Begegnung an der Kasse oder beim Bemalen eines Zauns oder im Theater. Jeden Tag. Wir treffen wir uns, tauschen uns aus, lachen, weinen, sind kritisch, feiern und leben gemeinsam miteinander. Kultur ist Ausdruck unserer Identität, unserer Geschichte und unserer Werte und wir haben es in der Hand, diesen Stadtteil für alle bunt zu gestalten.
Dem fühlen wir uns als Kulturinitiative Coerde mehr denn je verpflichtet und freuen uns, dass wir im Stadtteil nicht alleine sind.
Das ist gut! Das sind wir! Das gibt Hoffnung! Das ist Coerde!
Stückinformation
Am 10. Januar 2024 publizierte das Recherchezentrum CORRECTIV einen Bericht über ein Treffen im November 2023, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilnahmen.
Gemeinsam mit Kay Voges und dem Ensemble des Berliner Schauspiels wurde eine szenische Lesung des Treffens auf die Bühne gebracht. Das Kammertheater „Der Kleine Bühnenboden“, das seit jeher für eine offene Gesellschaft steht, setzt die szenische Lesung mit Münsteraner Schauspieler*innen um.
Der Text der Lesung steht dank CORRECTIV allen Theatern deutschlandweit tantiemenfrei zur Aufführung zur Verfügung.